Clear your mind with dirty hands

Maresa Kuhn im Gespräch mit Denise Kratzer, Gründerin db pottery studio

Das db pottery studio ist ein wunderschöner Ort im Kulturpark. Ein Raum für alle, die mit Ton und Keramik arbeiten möchten. Es besteht die Möglichkeit, verschiedene Töpferkurse und Workshops zu besuchen, oder als Member in dem voll ausgestatteten Studio eigenständig zu arbeiten und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.

Was für eine Geschichte steckt hinter db-pottery? Wie verlief der Weg zum eigenen Studio?


Es war ein lang gehegter Wunsch, einmal etwas Eigenständiges zu machen. Allerdings wusste ich nicht was. Als ich 2016 einen Töpferkurs besuchte, war es dann um mich geschehen: Einmal wöchentlich ging ich zum Töpfern – und hielt es kaum aus, bis ich meine Kreationen endlich zum Brennen geben konnte.

Als eine Freundin ein eigenes Töpferatelier mietete, habe ich die Chance genutzt und mich ihr angeschlossen. Das war auch die Zeit, in der ich anfing, meine Kreationen auf einem Instagram-Account zu veröffentlichen. Das Interesse war enorm und die Anfragen gingen regelrecht durch die Decke. Ich veranstaltete erste Kurse und Verkäufe meiner Kollektionen. Schnell war mir klar, dass ein grosses Potenzial besteht und ich einen Raum brauche, um der Nachfrage gerecht zu werden.

Nach einem Monat in einem Pop-up ergab sich schliesslich die Möglichkeit im Kulturpark. Das ist nun rund ein Jahr her und wir stehen vor unserem nächsten grossen Schritt mit db pottery: der Vergrösserung des Studios.

Was für Menschen stecken hinter db pottery?

Klar, die Gründerin bin ich. Allerdings hatte ich von Beginn an den Wunsch meine Members miteinzubeziehen. Einige helfen mir mittlerweile im Studio und zahlen im Gegenzug keinen Membership-Beitrag. Schnell habe ich gemerkt, dass zudem gewisse Members mit einem grossen Elan ans Werk gehen und ihre eigene Kreativität dabei professionalisieren. Mittlerweile bieten vier meiner Members mit grossem Potential selbst Kurse an.

Woher kam der Wunsch, selbständig zu werden?

Zum einen sicher, um selbst meine Entscheidungen zu treffen. Zum anderen aber vor allem, um meiner Fantasie freien Lauf zu lassen Ich komme aus der Reisebranche und bin ihr immer sehr verbunden gewesen – musste allerdings auch viele Einschränkungen in meiner Kreativität in Kauf nehmen. Klar braucht es auch Mut, sich selbständig zu machen. Aber der Weg bis hierhin ist äusserst positiv verlaufen, und ich habe das Vertrauen, dass sich auch fortan alles in eine gute Richtung entwickeln wird.

Woher kommt deine Leidenschaft fürs Töpfern?

Primär ist es die Kreativität, die ich ausleben kann und die Arbeit mit den Händen. Es ist kaum zu glauben, was man alles aus Ton fertigen kann – das Material ist unglaublich vielseitig. Faszinierend ist auch, dass ich beim Töpfern komplett abschalten kann. Das habe ich insbesondere auch gemerkt, als ich in einer persönlichen Krise steckte und während ich an der Scheibe sass, alles vergessen konnte. Wenn ich an der Drehscheibe sitze, fokussiere ich mich ganz und gar auf den Gegenstand – das hat etwas sehr Meditatives. Besonders schön finde ich im db pottery studio, dass wir eine gewachsene Community sind, in der man sich gegenseitig hilft und inspiriert. Aber auch etwas Eigenes zu schaffen und umzusetzen, begeistert mich an der Arbeit mit Ton.

Was für Leute kommen zu dir?

Tendenziell eher junge Leute zwischen 20 und 35 Jahren. Menschen, die unter anderem viel am Computer sitzen und endlich wieder mal was mit ihren Händen schaffen möchten. Es besteht vermehrt der Wunsch nach Handwerk –etwas Eigenes zu kreieren und dabei den Kopf auszuschalten.

Was inspiriert dich?

Ein grosser Teil meiner Inspiration kommt aus mir heraus. Ich bin ein sehr optisch ausgerichteter Mensch und liebe es zu gestalten. Zudem waren Reisen sowie andere Kulturen immer schon eine enorme Inspirationsquelle für mich. Auch der Raum im Kulturpark ist an sich schon unglaublich inspirierend. Wir alle lieben diesen Raum! Es ist ein sehr lieblicher, heller Ort, den eine positive Energie umgibt.

Wo sind deine Kollektionen zu finden?

Hauptsächlich arbeite ich auf Bestellung von Läden, Restaurants und Cafés. Gleichzeitig verkaufe ich meine Kreationen in einem Regal im Studio. Dieses dient aber vor allem als Plattform für die Member – hier können sie ihre Arbeiten ebenfalls ausstellen und verkaufen.


Was verbindest du mit dem Kulturpark?

Nachhaltigkeit. Diese findet sich in allen Erdgeschossnutzungen wieder. Beispielsweise hat das Ahoi! Ladencafé ein tolles Konzept. Neben einem feinen Kafi- und Lunch-Angebot findet man auch zahlreiche Bio-Lebensmittel und nachhaltig hergestellte Produkte. Ausserdem finden im «Denk- und Werkraum für Nachhaltigkeit» immer wieder spannende Workshops und Events statt. Diese Werte spiegeln sich auch unseren Vorstellungen und in unserer Arbeitsweise wider.

Deine Vision für db pottery in den nächsten Jahren?

Aktuell steht die Vergrösserung des Studios an: Eine Raumeinheit soll künftig für Workshops und als Verkaufsraum genutzt werden. Es wird eine neue grosszügige Fläche zum freien Arbeiten für die Members geben. Ein weiteres Ziel ist es die Events weiter auszubauen und dabei meine Members mehr einzubinden. Es gibt viele Ideen und einiges zu tun – ihr könnt also gespannt sein.